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Die Wirkung von Baclofen

Baclofen ist als ein Arzneistoff aus der Gruppe der Muskelrelaxantien seit mehr als 30 Jahren im Einsatz. Es wir zur Behandlung der Spastik bei Rückenmarksverletzungen und Multipler Sklerose eingesetzt.
Er wird in der Regel oral aufgenommen und zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
  • - geringe Nebenwirkungen
  • - keine Toleranzentwicklung, auch nicht über lange Zeiträume
  • - keine Schädigungen von Organen

Baclofen wirkt als spezifischer Agonist an den GABA (B)-Rezeptoren im Gehirn.
Die Wirkung von Baclofen ist seit vielen Jahren bei Alkoholismus, Angst und Depressionen in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.
Die positive Wirkung von Baclofen in der copharmakologischen Behandlung ist im folgenden zusammengefasst:

Alkoholabhängigkeit/Alkoholmissbrauch

Alkohol vermindert die Freisetzung des Neurotransmitters Glutamat und erzeugt beim normal vorliegenden Gleichgewicht Glutamat/GABA ein Ungleichgewicht durch Abnahme der Glutamatkonzentration. Ebenso werden die Glutamatrezeptoren geschwächt. Diese Schwächung wird ausgeglichen durch einen Anstieg der Glutamatrezeptoren. Gleichzeitig verstärkt Alkohol die Wirkung des gabaergen Systems (Beruhigende Wirkung). Beim Fehlen von Alkohol kommt es zu einer Erhöhung der Glutamatkonzentration und zu einer Übersensibilisierung des glutamatergen Systems. Parallel dazu wird die Wirkung des gabaergen Systems herabgesetzt.
Beides zusammen führt zu den bekannten Symptomen Bluthochdruck und Craving (Suchtdruck).
Während die Rezeptoren bereits in wenigen Tagen wieder ihre normale Funktionsfähigkeit erreichen, hält die Erhöhung der Rezeptorenkonzentration noch einige Wochen an.
Baclofen stärkt die Sensitivität der GABA(B)-Rezeptoren und dämpft damit das erhöhte exitatorische Potential des glutamatergen Systems. D.h. das Craving als häufigste Ursache für einen Vorfall oder Rückfall aus der Abstinenz wird effektiv unterdrückt.

Angst und Posttraumatische Belastungsstörung

Aus Experimenten mit Ratten ist bekannt, dass Angst durch einen Mangel an GABA(B)-Rezeptoren hervorgerufen wird. Baclofen gleicht durch Stärkung der Rezeptoren die verminderte Anzahl aus. Da diese angstlösende Wirkung auch vom Alkohol bekannt ist, treten Angst und Alkoholkonsum häufig gemeinsam auf, da der Alkohol in Selbstmedikation zur Angstlösung genutzt wird.


Depressionen

Es ist bekannt, dass eine reduzierte Konzentration des GABA- Neurotransmitter mit verantwortlich ist für Depressionen. Durch eine Stärkung der GABA(B)-Rezeptoren wird diese niedrige Neurotransmitter- Konzentration ausgeglichen.

Burnout

In Feldstudien wurde eine außerordentlich positive Wirkung von Baclofen auf Elan, Motivation und Tatkraft festgestellt.
Obwohl noch nicht bekannt ist, ob dieser Effekt auf die Reduzierung oder Wegfall der drei oben genannten Erscheinungen zurückzuführen ist oder eine eigenständige Wirkung darstellt, werden typische Burnout Anzeichen dadurch deutlich gemildert.